Zentrale Schlafapnoe

Während eine obstruktive Apnoe durch einen Verschluss (Obstruktion) der oberen Atemwege entsteht, liegt die Ursache der zentralen Apnoe in einer Störung des Atemzentrums im Gehirn. Bei der obstruktiven Schlafapnoe sendet das Atemzentrum wie gewohnt seine Signale an die Atemmuskulatur, und der Schläfer führt Atembewegungen aus; doch da seine Atemwege „zu“ sind, bekommt er keine Luft. Bei der zentralen Schlafapnoe hingegen sendet das Atemzentrum keine Signale zum Luftholen an die Atemmuskulatur aus, es finden also auch keine Atembewegungen statt. Menschen mit zentralen Apnoen schnarchen entweder gar nicht oder nicht besonders laut; deshalb werden diese Apnoen auch nicht so leicht erkannt wie die durch lautes, unregelmäßiges Schnarchen auffallenden obstruktiven Apnoen.

Manche Patienten mit zentraler Schlafapnoe klagen allerdings über Ein- und Durchschlafstörungen, Tagesschläfrigkeit oder nächtliches Erwachen mit Atemnot. Wenn diese Form der Schlafapnoe sich negativ auf den Gesundheitszustand des Patienten auswirkt, seinen Schlaf stark stört oder Tagesschläfrigkeit verursacht, sollte sie also auf jeden Fall behandelt werden.

Therapie

Eine zentrale Schlafapnoe kann verschiedene Ursachen haben. Häufig tritt sie bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder nach einem Schlaganfall auf; doch auch Diabetes oder Einschränkungen der Nierenfunktion können zentrale Apnoen verursachen. In all diesen Fällen ist zunächst einmal eine möglichst wirksame Therapie der Grunderkrankung wichtig. Falls das allein nicht ausreicht, gibt es jedoch auch noch weitere Behandlungsmethoden:

  • Manchen Patienten hilft eine Beatmungstherapie, die eigens für die Behandlung zentraler Apnoen entwickelt wurde. Ähnlich wie bei einer CPAP-Therapie trägt der Patient dabei eine Maske im Gesicht; nur der Beatmungsmodus ist ein anderer. Diese sogenannte adaptive Servoventilation (ASV) passt sich kontinuierlich an das gestörte Atemmuster des Patienten an: Die Software analysiert seine Atemzüge und richtet den Beatmungsdruck genau danach aus.
  • Um die Sauerstoffversorgung des Patienten zu verbessern, kann man ihm nachts über eine Nasenbrille Sauerstoff verabreichen. Diese Therapie ist allerdings nur bei rund 50 Prozent der Patienten mit zentraler Schlafapnoe wirksam.
  • Seit einiger Zeit wird in manchen kardiologisch ausgerichteten Schlafzentren auch die Implantation eines Schrittmachers zur Stimulation des Zwerchfellnervs (Nervus phrenicus) angeboten. Dieser Nerv spielt für die Atmung eine sehr wichtige Rolle, weil er das Zwerchfell – einen unserer wichtigsten Atemmuskeln – versorgt. Der Zwerchfellschrittmacher wird ähnlich wie ein Herzschrittmacher unter örtlicher Betäubung implantiert. Er stimuliert den Zwerchfellnerv und normalisiert auf diese Weise die Atmung.
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